Vorschau der nächsten Ausstellungen im Museum Angerlehner

Dénesh Ghyczy

Sujet: Dénesh Ghyczy, Case Study, 2022, Öl und Acryl auf LW, 140 x 270cm, Ausschnitt © Dénesh Ghyczy

Dénesh ghyczy

ego paradise

Salon (nicht barrierefrei)

Ausstellungsdauer: 01. 09. - 17. 11. 2024

Eröffnung: So., 01. 09. 2024, 15 Uhr

Mit der Ausstellung Ego Paradise präsentiert das Museum Angerlehner die neuesten Gemälde des deutsch-ungarischen Malers Dénesh Ghyczy, welche vom 1. September bis 17. November 2024 im Salon des Museums zu sehen sein werden.

 

Die Ausstellung gewährt einen tieferen Einblick in das vielschichtige künstlerische Schaffen dieses Ausnahmekünstlers, in welchem er Menschen in unterschiedlichen Haltungen, wie zufällig inszeniert, in architektonischen Innenräumen darstellt. Basis sämtlicher Gemälde ist zunächst ein abstrakter Hintergrund, den der Künstler auf die Leinwand aufträgt. Auf diesen Unterbau setzt er seine figurativen Kompositionen, die er aus eigenen, wie auch gefundenen Vorlagen, zunächst in einer digitalen Collage neu zusammensetzt, um sie anschließend auf die Leinwand zu übertragen. Sehr präzise konstruierte Lichtstimmungen bringen Licht und Farbe im dargestellten Raum in ein perfektes Zusammenspiel und lassen einen Kontrast zwischen freier Malerei und Struktur entstehen, der durch die facettenreichen und teilweise pastos wirkenden wellenartigen Pinselstriche aufgelockert wird.

Der Titel der Ausstellung Ego Paradise verweist auf diese Bedeutungsebene, genauer auf die aktuelle Polarität zwischen dem Bedürfnis nach ständiger öffentlicher Zurschaustellung der eigenen Person, dem Ego, einerseits und dem Wunsch nach dem Rückzug in das Private, andererseits. Das darin implizierte unruhige Hin- und Herpendeln der Psyche zwischen der Illusion einer real wirkenden perfektionierten digitalen Welt der sozialen Medien, einem Paradies der Egos und der realen privaten Zurückgezogenheit verdeutlicht der Künstler nicht nur in seinen durchdachten Kompositionen, in denen er das Innen und Außen gekonnt in einen Dialog treten lässt, sondern auch durch seine Protagonisten, die meist in sich versunken, nachdenklich und mitunter melancholisch dargestellt sind. Und es ist gerade eben die Melancholie, welche für den Künstler „(…) die Enttäuschung über die Bewusstwerdung der Illusion (…)“ deutlich macht.

 

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten gleichen einer Visualisierung individueller Atmosphären, die die Dialektik zwischen Selbstdarstellung und Rückzug, zwischen Illusion und Realität, zwischen Innen und Außen unserer momentanen Gegenwart aufzeigen - ein meisterhafter Verweis auf die individuelle Hinterfragung gesellschaftlich relevanter und korrespondierender persönlicher Haltungen.

 

Kuratorin: Marlene Elvira Steinz

 

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